Odyssee zur Wahrheit

 

Gedichte

von Frank Rudolf 

 

 

Der Baum

 

In einem dunklen Wald, sehe ich einen alten Baum.

Er steht einfach vor mir, wie in einem Traum.

 

In seiner ganzen Schönheit, ich kann es kaum fassen,

was man ihn wohl alles hat ertragen lassen.

 

Die Liebenden schnitten in seine Rinde ihr Herz

Tapfer ertrug der Baum auch diesen Schmerz.

 

Er sah die Generationen kommen und gehen.

Für immer stumm, ihm bleibt nur zu stehen.

 

Er kann nichts sagen, nicht reden, nicht sprechen.

Wie gern würde er wohl sein Schweigen brechen,

 

um zu erzählen, was die Lebenden nicht wussten.

Über die Erfahrungen, welche die nun Toten machen mussten.

 

Welch geheimer Schatz doch in ihm  ruht.

Er sah alles, ob vergossenes Menschenblut,

 

oder so manche ausgeweinten  Tränen,

so weiß er, wonach sich die Menschen sehnen.

 

Das zu begreifen dürfte sein das Schwere.

Nur ganz Wenigen gebührt diese Ehre.

 

Denn engstirnig, kleinlich und  stur,

hört man nichts in Wald und Flur.

 

Das was der Baum schon alles gesehen,

könnten wir wohl nie verstehen.

 

Und so wird er sein Geheimnis  wahren,

uns Menschen dadurch wohl nichts ersparen.

 

Das wovon ich hier künde,

Ihn zu fällen wäre eine Sünde.

 

 

Die Umarmung der Dämmerung

 

Es ist spät abends, die Mittagssonne schien hell.

Doch manchmal war sie für meine Augen zu grell.

 

Düster wird es nun in Flur und Wald.

Du spürst es, es wird kalt.

 

Die Sonne verliert all ihre Macht,

wenn es irgendwann wird Nacht.

 

Die Dämmerung bricht gemächlich herein.

Da möchte keiner gern alleine sein.

 

Die Schleier der Ruhe verhärten sich,

die nahende Dunkelheit umgibt mich.

 

Still, ruhig und sich nicht bewegend,

genieße ich die Aussicht auf die Gegend.

 

Durch das Dunkel so mancher Blick ist verwährt.

Oft bleibt nur das Leuchten der Sterne gewährt.

 

Ich fühle mich frei und nicht gefangen.

Werde ich je dort hoch gelangen?

 

Vieles hört und sieht man nur in der Nacht,

es zu verstehen, das ist die Macht.

 

Düsterer und dunkler wird es nun.

Jetzt hat die Sonne hier nichts mehr zu tun.

 

Jeden Abend, ich erwart´s,

wenn die Wolken werden schwarz.

 

Vergiss nie diese wunderschönen Momente.

Denn vielleicht bist du dann am Ende.

 

 

Die Schuld meiner Liebe

Ganz unerwartet trittst du in mein Leben.

Für dich würde ich wohl alles geben.

 

Du bist wie ein Engel dessen Hauch mich berührt

und dadurch all meine Sinne ganz schlicht verführt.

 

Mein Herz, schenke ich dir, voll und ganz,

wenn du stehst vor mir, in so bezauberndem Glanz.

 

Selbst die Strahlen der Sonne müssen sich verstecken,

wenn sie dich früh am Morgen durchs Fenster entdecken.

 

Ein Blick genügt um von dir verzaubert zu werden.

Ein Lächeln von dir, ist alles Glück auf Erden.

 

Jeder Schmerz sofort und gleich vergeht.

Wenn auch nur ein Blickkontakt entsteht.

 

Verlaufen habe ich mich in meinen Gedanken.

Für dein Dasein werd ich mich ewig bedanken.

 

Ohne Warnung überkommt es mich,

ich bin komplett verloren an dich.

 

In mir brennt ein riesiges Feuer.

Doch ist mir diese Macht nicht geheuer.

 

Du hast mir mein ganzes Herz geraubt.

Ich frag mich, hab ich dir das erlaubt?

Wer sitzt hier wirklich am Steuer?

Ist es für dich nur ein Abenteuer?

 

Was du mir sagtest ist es wahr?

Oder sehe ich erst später klar?

 

Kann ich dich wirklich halten?

Oder wird das Schicksal walten?

 

Ein stilles und heimliches Bedenken in mir ruht.

Ich weiß es nicht, tut mir das tatsächlich gut?

 

Dich zu lieben, zu ehren und zu achten,

würde ich mein Leben lang beachten.

 

Ohne jedes Bedenken schenke ich dir mein Herz.

Ich weiß nicht ob ich das je verschmerz.

 

Denn all meine Stärke hat an Kraft verloren.

Ist sie falsch, verkehrt und nicht ausgegoren?

 

Die gute Seele in deinen Augen,

vermag mir alle Magie zu saugen.

 

Und daher bitte ich dich, gib darauf acht,

was du tust mit dieser neuen Macht!

 

Der bezaubernder Blick, in dem ich mich so sehr verlier,

er gilt wohl einem Anderen, nicht mir.

 

Die Brücke auf der ich laufe, sie ist zerbrochen,

das Licht der Zukunft und alle Hoffnung erloschen.

 

Sehe ich in dein wunderbares Gesicht.

Weiß ich nun doch, du liebst mich nicht.

 

Förmlich spüre ich, wie mein kleines Herz zerbricht.

Das große Feuer und die Flamme erlischt.

 

Mein ach so holder Stolz, ich habe ihn verloren.

Die verweinten Tränen, sie sind am Baum gefroren. 

 

Kämpfe ich um das nackte Leben?

Kann ich das mir gegebene je wieder geben?

 

Die Schuld meiner Liebe! Vergebe mir!

Verzeih, dass ich hier neben dir existier!

 

Es würde mich wohl völlig und ganz verbrennen.

Wenn wir beide uns einmal nicht mehr kennen.

 

Vergehen wird die Zeit in der ich leide,

doch ist es noch so lange, bevor ich scheide!

 

Letzten Endes ich versprech,

dass ich mit dir niemals brech!

 

Verloren

 

Wir kennen uns schon ewig und schon als Kind.

tanzten wir zusammen durch Nacht und Wind.

 

Jung, ganz bewusst und unbeschwert,

haben wir immer das Gleiche verehrt.

 

Bist du unbeholfen so helfen wir dir.

Kannst du´s nicht so komm einfach zu mir.

 

Ein Schwur, er galt für immer und ewig.

Doch jetzt ist alles nur noch vergeblich.

 

An der Macht der Liebe wirst du dich wohl laben.

Doch was glaubst du denn gefunden zu haben?

 

Wäre es ernst, so würden wir dir glauben

Doch musst du uns das schon erlauben,

 

dass wir so manchen Zweifel hegen.

Was du da machst mit deinem Leben.

 

Denkst du wirklich nur noch an dich?

Hast du uns alle vergessen, und mich?

 

Deine Freunde. Sie waren einst das Wichtigste in deinem Leben.

Willst du das wirklich alles nur für Sie aufgeben?

 

Ich hoffe, du weißt was du da tust.

Kein zurück, tu was du machen musst.

 

Noch hast du keine Zeit es zu bereuen.

Doch wird das Schicksal auch vor dir nicht scheuen.

 

Der Weg den du gehst, er wir steinig sein.

Einst stand hinter dir ein ganzer Verein.

 

Du weißt doch, wir machen uns alle Sorgen,

was aus dir wird, heute, jetzt und morgen.

 

Was ist denn daraus geworden?

Würdest du auch für Sie morden?

 

Hast du das nicht schon längst getan?

Jede Hoffnung auf Moral und Ehrlichkeit vertan.

 

Deine Freunde, sie sind wohl alle Tod,

Du siehst ja noch nicht mal ihre Not.

 

Warum hast du dich verändert so sehr?

Glaubst du, wir brauchen dich nicht mehr?

 

Sie hat dich wohl verzaubert und verführt.

Schlicht und einfach von uns entführt.

 

Blind, ganz blind läufst du in deine Sorgen.

Denkst du dabei eigentlich auch mal an morgen?

 

Helfen, oh helfen können wir dir jetzt nicht.

Denn du trägst ein neues, ein falsches Gesicht.

 

Verloren, verloren bist du auf alle Zeit.

Ich weiß nicht, ob dir das je einer verzeiht.

 

Ich weiß warum wir dies hier schreiben.

Willst du wirklich dasselbe erleiden?

 

Einst ging ich nämlich den selben Weg.

Ich hab´s bereut wie ihr hier seht...

 

 

Der Tod wird

 

Viele vor uns haben es schon erlebt,

doch keiner kam zurück und hat was erzählt.

 

Während die Zeit ganz sicher vergeht,

sehen wir alles was neu entsteht.

 

Die Umwandlung zu schlichter Erde wird beginnen.

Wenn das letzte Sandkorn wird verrinnen.

 

Du weißt, es wird kommen deine Zeit

Doch wie und wann ist es soweit?

 

Wird es regnen oder wird es schneien?

Ist man still oder wird man schreien?

 

Wird für mich ein großes Feuer brennen?

Oder nur eine Kerze das Dunkle erhellen?

 

Sind wir dann weg für immer?

Wird es besser oder schlimmer?

 

Noch keiner und niemand ist je entronnen.

Der Schluss, das Ende es wird kommen!

 

 

 

Mond, Sterne und Nacht

 

Leben oder Sterben?

Blühen oder Verderben?

 

Die Wahl triffst du allein.

Da wird keiner bei dir sein.

 

Du siehst, den Mond, die Sterne und die Nacht.

Glaubst du tatsächlich du hättest keine Macht?

 

Glaubst du, du kannst deinen Schmerzen entrinnen?

In dem du dich selbst raubst, vielleicht von Sinnen?

 

Was hat dich bewegt, so weit zu gehen?

Ich werde es niemals verstehen.

 

Hast du keinen Ausweg mehr gesehen?

Wolltest du so dem Schmerz entgehen?

 

Warum hast du das nur getan?

Jede Chance auf Hoffnung vertan.

 

Wie die Wellen, verstreut sind auf dem Meere,

hinterlässt du bei mir eine so große Leere.

 

Es war vielleicht schon immer dein Verlangen.

Doch diesmal bist du zu weit gegangen.

 

Du konntest es wohl nicht erwarten.

Das wir dich in Trauer verscharrten.

 

Nie werde ich vergessen, wie du bist das letzte mal gegangen.

Wir hinter dir, betroffen, geschockt und in Unverstand gefangen.

 

Glaubtest du wirklich du hast keine Macht?

Nach dir haben wir nie wieder gelacht.

 

Nicht über dich und niemals wieder mit dir.

Oh, wenn du wüsstest, du fehlst mir!

 

In deinem Zimmer, hast du es vollbracht.

Weißt du was du uns dadurch hast vermacht?

 

Kein Engel kann so hoch singen um dich zu empfangen.

Warum, warum bloß bist du von uns gegangen?

 

Ist es wirklich einfach auf diese Art zu gehen?

Nie und niemals werde ich es verstehen!

Doch glaube mir, wir werden uns wiedersehen!

 

Nachts in meinen Träumen, heimlich und ganz unverhofft,

erscheinst du mir jetzt schon regelmäßig und oft.

 

Weder der Mond, die Sterne, noch die Nacht

Konnten verhindern was du hast vollbracht.

 

Doch weder die Wärme der Sonne, das Strahlen und der Tag.

Nichts kann verhindern, dass ich dich noch immer so sehr mag.